Chemische Analysen des Gesamtgesteins zeigen, dass die Nickelgehalte im Serpentinit die 0,2% Grenze übersteigen können. Die Nickelgehalte im Kristallgitter der Olivine bzw. Chromite können mit einer Elektronenstrahlmikrosonde auch direkt gemessen werden und liegen im Bereich von 0,1 – 0,3 respektive bis 0,1 bis 0,8 Massenprozente. Die Elektronenstrahlmikroanalyse ist eine zerstörungsfreie Analyse von Festkörperoberflächen auf Flächen ab 1 Mikrometer im Durchmesser. Das Prinzip beruht auf der Analyse der von der Probe, aufgrund des Beschusses mit einem Elektronenstrahl, emittierten charakteristischen Röntgenstrahlung. Die relative Nachweisgrenze beträgt bei Elementen 0,01 Massenprozente, was einer absoluten Nachweisgrenze von 10-14 bis 10-15 g entspricht. Durch den Vergleich mit bekannten Standards ist die Quantifizierung der chemischen Zusammensetzung möglich. Somit kann die chemische Haupt- und Nebenelementzusammensetzung und – verteilung auch nur wenige Mikrometer großen Minerale bestimmt werden.

Mikrosondenanalyse

Neben den oben erwähnten Magnesium – Eisen Silikaten und Chromiten, sollen weitere Minerale, die aber eine untergeordnete Rolle spielen, nicht unerwähnt bleiben. Zu diesen zählen Silikate der Gruppe der Klinopyroxene sowie diverse Sulfide. Während Klinopyroxene auch Nickel enthalten, wenn auch in geringerem Ausmaß, können Sulfide (also Schwefel – Metallverbindungen) recht hohe Gehalte aufweisen. Es muss daher festgestellt werden, dass alle gesteinsbildenden Minerale (Oxide, Sulfide und Silikate) der Lagerstätte nickelhaltig sind und dass es keine bemerkenswerten Anteile an Mineralen gibt die kein Nickel enthalten.

Zur Untermauerung bisheriger Untersuchungen wurden sowohl Gesamtgesteins- als auch Mineralanalysen durchgeführt.  Die Probenahme erfolgte aus mehreren Tonnen gebrochenen Material des Hartsteinwerks Preg. Nach Verjüngung der Ausgangsprobe wurden von ausgewählten Stücken polierte Dünnschliffe für die Mikrosondenanalysen an der Montanuniversität Leoben angefertigt. Der Rest des Materials wurde feiner gebrochen, gemahlen und zur Gesamtgesteinsanalyse an die Firma Actlabs, Kanada, verschickt.

Unabhängig davon wurden 150 kg Preger Serpentinit Körnung 0-6 feingemahlen und von 29 Laboratorien als geologisches Referenzmaterial im Rahmen einer Zertifizierung durch die International Assosiation of Geoanalysts (IAG) untersucht. Es zeigt sich eine ausgezeichnete Übereinstimmung der neuen Analysen mit Literaturwerten (HADITSCH, 1981; MELCHER and MEISEL, 2004; MELCHER et al, 2002; PETERSEN-Krauß, 1979) sowie mit dem zertifizierten Werten des Referenzmaterials (MUH-1).

Zusätzlich geht aus den Gesamtgesteinsanalysen hervor, dass die Serpentinite des Ultrabasits von Kraubath einen durchschnittlichen Schwefelgehalt von kleiner als 100 mg/Kg (ppm) aufweisen. Schwefel ist entweder an die wenigen Sulfide gebunden oder liegt oxidiert als Sulfat vor. Jedenfalls ist die vorhandene Konzentration zu gering  um den gesamten Anteil der Sulfidbildenden Hauptelemente in Form von Sulfiden zu binden. Würde der gesamte Nickelanteil von ca. 0,2 Massenprozenten als Sulfid gebunden vorliegen, müsste der Schwefelgehalt um das zehnfache höher liegen. Somit kann die, anhand der Mikrosondenanalyse gemachten, Beobachtung, dass Nickel im Kristallgitter der Silikate gebunden ist bestätigt werden, da keine ausreichende Schwefelmenge vorhanden ist, um weder Eisen noch Nickel in erheblichen Anteilen zu binden. Dies ist neben Aspekten der Aufbereitung von entscheidender bergrechtlicher Bedeutung.

Anhand der Vielzahl an chemischen Analysen kann der Inhalt der aus der Lagerstätte gewinnbaren Metalle berechnet werden.

 

In 100.000 to Erz sind ca. enthalten:
 

  • 24.000 to Magnesium
  • 8.000 to Eisenoxid
  • 400 to Chromoxid
  • 200 to Nickel
  • 120 to Manganoxid
  • 40.000 to Siliziumdioxid